Was genau ist ein Feature?
Wie eingangs erwähnt ist ein Feature die Grundeinheit der Planung. Inhalt eines Features ist es, eine klar abgegrenzte Funktionalität, welche Stakeholder vom Produkt erwarten, wiederzugeben. Dabei soll ein Feature eine Reihe an Eigenschaften erfüllen:- Ziel eine Features ist es, Businesswert zu liefern und Endnutzern des Produkts einen Mehrwert zu geben
- Es muss klein genug sein, um in einer Iteration realisierbar zu sein
- Die benötigte Arbeit – sowohl zeitlicher als auch personeller Aufwand – sollte abschätzbar sein
- Features müssen testbar sein: hier geben verschiedene Testmethoden in unterschiedlichen Phasen der Entwicklung Antwort auf die Frage, ob das Feature für Kunden akzeptabel ist
Die einzelnen Features befähigen Nutzer, eine zielführende Handlung mit dem Produkt durchzuführen. Folglich ist das Product Feature Set eine Liste von Eigenschaften, welche zusammengefasst das Produkt ausmachen. Um ein möglichst vollständiges Set zusammenzustellen und dabei alle Stakeholder und deren Bedürfnisse im Auge zu behalten, bedarf es deshalb einiger Überlegung.
Sammeln und definieren von Features
Produkt Features hängen von den verschiedenen Stakeholdern eines agilen Projekts ab. Deshalb ist es natürlich wichtig, dass das Team sich vor der Definition von Features Klarheit darüber verschafft, wer tatsächlich zur Gruppe der berechtigten Stakeholder gehört. Ist eine entsprechende List erstellt, kann das Projektteam mit dem Sammeln von Features beginnen.Ideen finden und kommunizieren
Den Grundstein für zukünftige Features bilden Ideen und Wünsche, was das zu entwickelnde Produkt in Zukunft leisten soll. Hierbei kann es sich um relativ abstrakte Ideen (“Ich möchte Hilfe bei der Navigation mit dem Auto”) oder auch klar definierte Funktionen (“Ich möchte meine Adresse als Ausgangspunkt festlegen können”) handeln. Solche Ideen können von vielen verschiedenen Seiten eingebracht werden und müssen deshalb erst beim Product Manager ankommen. So kann der Weg einer externen Idee beispielsweise vom Kunden über den Customer Service gehen.Funktionalitäten abgrenzen
Ein Problem beim Definieren von Features ist die Tatsache, dass Funktionalitäten klar abgegrenzt werden müssen. Nur ist sichergestellt, dass das Feature innerhalb einer Iterationsschleife realisierbar ist. Ausgehend von dem relativ allgemeinen ursprünglichen Level muss die Idee nun aufgegliedert werden. Am Ende dieses Schrittes stehen die einzelnen – vom Umfang relativ kleinen – Funktionalitäten, welche implementiert werden müssen, um die Anforderung der Ausgangsidee zu erfüllen.Feature Listen erstellen
Nachdem das zuständige Team aus den Ideen alle entsprechenden Features abgeleitet hat, kann es die Feature Liste erstellen. In einem ersten Pool sollten alle Ideen, die als wertvoll angesehen werden Platz finden. Folgende Anhaltspunkte sind beim Erstellen einer Feature Liste sinnvoll:- Feature Headline: beschreibt das Feature knapp für anschließende Diskussionen
- Risiken abschätzen: sofort zu implementierende must-have Features identifizieren und markieren
- Ressourcen: Ressourcenaufwand für das Umsetzen einzelner Features abschätzen
- Organisation: bei zu langen oder unübersichtlichen Listen. Beispielsweise eine thematische Kategorisierung oder Identifikation der 50 wichtigsten Features
Analyse und Priorisierung der Features
Anhand der Feature Liste kann der Produktmanager oder Product Owner eine erste Analyse der vorgeschlagenen Features durchführen. Kriterien/Fragestellungen sind hier beispielsweise:“Wie wertvoll ist die Idee für den Klienten/die Großzahl der Klienten?”
“Wie viel wird es kosten, die Idee zu implementieren?”
“Passt die Idee zum größeren Ziel des Unternehmens?”
“Sind die Ressourcen zur Umsetzung vorhanden?”
Diejenigen Ideen, welche nach dieser Analyse als zielführend identifiziert werden, bilden den Pool der zeitnah umzusetzenden Features.Der letzte Schritt – bevor mit der Implementierung begonnen wird – ist die Priorisierung der Features. Mögliche Ansatzpunkte sind hier, das Unternehmensziel in den Vordergrund zu stellen oder eine Priorisierung anhand des potenziellen Gewinns, welchen ein Feature bringt, durchzuführen. Verfolgt man allerdings den Ansatz der kunden- bzw. nutzerzentrierten Produktentwicklung, sollten spätestens an dieser Stelle im Entwicklungszyklus echte Nutzer befragt werden. Eingebunden in den agilen Prozess ist das beispielsweise mit unserem Feature Categorizer nach Kano möglich.
Hi Anne,
ich bin Daniela von reservino! Klasse Beitrag, beschreibt ziemlich genau unser Vorgehen! Den werde ich in unserem Blog referenzieren, wenn es ok ist 🙂
Hi Daniela,
vielen Dank für deinen Kommentar! Klar, schick gerne auch den entsprechenden Link 🙂